Anmerkungen und Nachweise
Die ersten Vorarbeiten für diesen Beitrag stammen, wie erwähnt, noch aus dem alten Jahrtausend. Nicht alle damals und später benutzten Quellen konnte ich ermitteln, trotz einiger Mühen, und bitte für eventuelle unausgewiesene Übernahmen um Entschuldigung.
- die Strecke 46, die vergessene Autobahn zwischen Spessart und Rhön: so der Titel eines 1999 erschienenen Buches von Dieter Stockmann. Vgl. dazu die Webpräsenz www.strecke46.de und den Aufsatz „Auf der Autobahn“ von Stephan Porombka, in: Stephan Porombka und Hilmar Schmundt (Hrsg.), Böse Orte, Stätten nationalsozialistischer Selbstdarstellung heute, Berlin 2006
- der damalige Nürnberger Oberbürgermeister Willy Liebel: In seinen Erinnerungen (Berlin 1969) bezeichnet Albert Speer den OB als „guten Vertreter der Interessen seiner Stadt“. Liebel habe der (aufgrund von Speers Planungen notwendigen) Verlegung des Nürnberger Tiergartens gern zugestimmt und „händereibend“ zu einem seiner Mitarbeiter gesagt: „Warum hat der Führer eigentlich so lange auf uns eingeredet? Natürlich bekommt er den alten Tiergarten; und wir einen neuen. Der alte war so nix mehr wert. Es muss der schönste werden in der Welt. Er wird uns ja bezahlt.“ (S. 80)
- Die Cheopspyramide, um 2500 v. Chr. erbaut: Speer, Erinnerungen, S. 81
- der sich am Olympiastadion des antiken Athen orientierte: Speer schreibt in seinen Erinnerungen: In Griechenland „suchten wir, meine Frau und ich, vor allem Zeugnisse der dorischen Welt auf und waren, wie mir unvergesslich ist, tief beeindruckt von dem wiederaufgebauten Stadion Athens. Als ich zwei Jahre später selbst ein Stadion zu entwerfen hatte, übernahm ich diese Grundform des Hufeisens.“ (S. 76)
- Speers architektonische Vision: Hier noch eine eingehende Beschreibung des geplanten Baus, deren Quelle ich nicht mehr ermitteln konnte. „Das Stadion wird von einer Wand aus Granitquader-Pfeilern eingefasst. Zwischen diesen Pfeilern und einer großen Innenwand, wiederum aus Granit, verläuft ein Umgang, zu dem die Zuschauer durch erhabene Tore gelangen. Von dort führen große Hallen in das Innere des Baus und zum Zuschauerraum, der sich über fünf Stockwerke erstreckt. Natürlich gibt es auch hier eine Führertribüne mit pathetischer Portalanlage. In der Mitte des hufeisenförmigen Bogens verkündet eine riesige Anzeigentafel die Ergebnisse der Sportveranstaltungen. An der offenen Seite des Stadionhufeisens sorgt ein rechteckiger Vorhof im Format von 180mal360 Metern für den erforderlichen „Majestätsabstand“ zwischen Stadion und Große Straße. Dieser sogenannte Ehrenhof ist durch Flügelbauten zu beiden Seiten begrenzt. Den Übergang zur Großen Straße geleitet eine Standartenhalle, in der Hunderte von Fahnen aufbewahrt werden. Von hier führt eine 150 Meter lange Stufentribüne zur Straße.“
- gestaltet von dem Bildhauer Josef Thorak: Die beiden Photographien zeigen natürlich nicht für das „Deutsche Stadion“ vorgesehene Skulpturen, sondern Thoraks Kolossalstatue Prometheus und sein Denkmal der Arbeit. Die beiden Photographien fand ich auf der Webpräsenz der Gesellschaft Thule Italia. Dort heißt es: „Die Thule-Kunst-Galerie zeigt und fördert Werke, Biographien und Bibliographien von Künstlern, die geächtet oder ideologisch nicht im Einklang sind mit den herrschenden ästhetischen Vorstellungen.“
- Wir überschlugen: Speer, Erinnerungen, S. 82
- Großkantinen, Firmengründungen, Konzentrationslager in Steinbrüchen: Die beteiligten Firmen, die in der Regel im Zweckverband Reichsparteitag Nürnberg (ZRN) zusammengeschlossen wurden, waren offenbar der Schweigepflicht unterworfen.
- Speer hatte einen genau ausgearbeiteten Zeitplan: Speer, Erinnerungen, S. 84
- was von all den hochfliegenden Plänen geblieben ist: In Berlin-Tempelhof gibt es eine vergleichbare Kuriosität: „Der Schwerbelastungskörper ist ein 1941–1942 errichteter großer Zylinder aus unbewehrtem Beton und Stahlbeton, mit dem die Belastung des Untergrundes durch einen von den Nationalsozialisten geplanten, gigantischen Triumphbogen simuliert werden sollte.“ (Wikipedia-Artikel „Schwerbelastungskörper, abgerufen am 12.6.2025) – Mit all den Bauten für die „Welthauptstadt Germania“ ist es nichts geworden, mit dem Triumphbogen, so wenig wie mit der „Großen Halle“. Aber immerhin kann man einer literarischen Imagination folgen: Robert Harris beginnt sein geniales Buch Fatherland (in dem er der tatsächlichen Geschichte bis 1942 folgt, dann aber eine Alternativweltgeschichte entwirft und eine Welt präsentiert, in der Deutschland den Krieg gewonnen hat) mit einer Busfahrt durch Germania.
- Als das Messeunternehmen: Nürnberger Nachrichten vom 28. März 2007
- Hitler liebte die Gespräche mit Albert Speer: Rochus Misch, Der letzte Zeuge, Ich war Hitlers Telefonist Kurier und Leibwächter, München 2008, S. 155 f.
- Kriegsgefangene und Zwangsverpflichtete: Ob auch KZ-Häftlinge im Hirschbachtal eingesetzt wurden, konnte ich nicht zweifelsfrei ermitteln. Nicht unwahrscheinlich wäre ein Einsatz der Häftlinge des KZ-Außenlagers Hersbruck, eines Außenlagers des KZ Flossenbürg. – Das KZ Natzweiler wurde speziell dafür gegründet, um Granit für das „Deutsche Stadion“ zu gewinnen. Die Steine wurden zwar nach Nürnberg gebracht und auf dem Reichsparteitagsgelände gelagert, aber nicht mehr verbaut.
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- Nach 1945 wurden die Holzaufbauten: http://www.stadien-in-baden-wuerttemberg.de/dateien/stadion/bayern/nuernberg_deutsches_stadion
- Auf der jetzt aktuellen Webpräsenz des Hirschbachtals: www.hirschbachtal.de, abgerufen am 10.6.2025