Haiku der Woche 15

Nun wären wieder Haiku von weither dran. Die Texte von Fitzgerald Kusz kommen von gar nicht so weit her, sind für Nordlichter wie mich wegen des fränkischen Dialekts jedoch recht fremd – und faszinierend.

haikus
haikus senn schdreichhölzlä

wemmäs oozind
mäins brennä 

 

drei Zeilen
drei zeiln ibern schnäi? aff di erschd fälldä

aff dä zweidn bleibdä liegn
aff dä driddn schmilzdä 

 

Fitzgerald Kusz

 

Hier, mit vielem Dank an Robert Nett aus Franken, die Übersetzungen der beiden Gedichte:

Haiku sind Streichhölzer
wenn man sie anzündet
müssen sie brennen

Drei Zeilen über den Schnee? Auf die erste fällt er
auf der zweiten bleibt er liegen
auf der dritten schmilzt er

Haiku sind das nicht wirklich, oder nur in einer sehr losen Definition wie „dreizeiliges Kurzgedicht“, aber witzig und lesenswert allemal. Kusz, 1944 in Nürnberg geboren, lebt in seiner Heimatstadt als freischaffender Schriftsteller. Ein Kalenderblatt der Original Hersbrucker Bücherwerkstätte mit einem seiner „Haiku“ hängt jetzt an meiner Wand…