Lautenmusik – die erste

Vor über fünfzig Jahren, vergnügte und begnügte ich mich als junger Gitarrist mit den  italienischen und spanischen klassischen Meistern – ich erinnere mich an Mauro Giuliani, Fernando Sor, Ferdinando Carulli und einige andere. Dann aber bekam ich, zufällig, eine Langspielplatte des Gitarrengottes Julian Bream geschenkt, der elisabethanische Lautenmusik, die er kurze Zeit vorher für sich entdeckt hatte, spielte. Ich war hingerissen – und bin es nach über fünfzig Jahren immer noch. 

Ich hatte nie Muße genug, dieser Liebe nachzugehen. Als aber das Ende meiner beruflichen Tätigkeiten nahte, dachte ich, es würde Zeit. Also fuhr ich vor vier, fünf Jahren einmal durch ganz Deutschland und kaufte die einzige damals auf dem Markt befindliche Renaissancelaute, ein wunderbares Instrument, wie sich zeigte. Auf ihr spiele ich seitdem Musik von Francis Cutting, Thomas Robinson und anderen, vor allem natürlich von John Dowland. Wenn ich jetzt das eine oder andere dieser Stücke veröffentliche, so tue ich das mit der Warnung, dass hier nicht ein Profi wie Julian Bream an der Arbeit ist – aber immerhin ein entschiedener Liebhaber.

„What if a day, or a month, or a year“ erklingt hier in einer Version aus dem Lautenbuch der Jane Pickering, das sie nach 1616 zusammenstellte. Francis Cuttings berühmtes „Packington’s pound“ mag etwa 1580 entstanden sein.

 

What if a day, or a month, or a year

 

 

Packington’s pound