Amahl und die nächtlichen Besucher

Text und Musik: Gian Carlo Menotti

 

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Menottis Weihnachtsoper von 1951, bei uns eher unbekannt, hat in den USA Kultstatus und ist die meistaufgeführte US-amerikanische Oper des 20. Jahrhunderts. Meine Inszenierung für das Stadttheater Hildesheim hatte im Dezember 1995 Premiere und wurde des großen Erfolges wegen ein Jahr später wieder aufgenommen. Ein Hauptbestandteil der Arbeit war, das im Original für ein reich ausgestattetes Fernsehstudio konzipierte und mit detaillierten Szenenanweisungen für alles und jedes versehene Stück für einen Kirchenraum und eine zentrale Spielfläche von fünf mal fünf Metern spielbar zu machen. Eher ein Nebenschauplatz waren die Telefongespräche mit Köln, mit „der rechten Hand des Kardinal Erzbischofs“, über die Frage, welcher der drei Könige nun der schwarze sei – eine Entscheidung, die für den Sänger zwei zusätzliche Stunden in der Maske bedeutete…

Die Handlung: In einer ärmlichen Hütte in der Nähe von Bethlehem, kurz nach Christi Geburt. Am Abend sitzt der verkrüppelte Hirtenjunge Amahl vor der Hütte, in der er allein mit seiner Mutter lebt. Die Mutter ruft ihn herein. Amahl folgt widerwillig und erzählt von einem wundervoll strahlenden Stern, den er erblickt hat. Da Amahl eine blühende Phantasie hat und gern Lügengeschichten erzählt, glaubt ihm die Mutter nicht. Als sich die beiden ins Bett gehen wollen, klopft es an der Tür: Drei prachtvoll gekleidete Könige in Begleitung von Pagen suchen Unterkunft. Demütig bietet die Mutter ihre Hütte an. In der Nacht kann sie keine Ruhe finden; sie versucht, von den Schätzen der Könige etwas an sich zu nehmen, um die Not in der Hütte zu lindern. Dabei wird sie von einem Pagen ertappt. Als die Könige erklären, die Schätze seien für ein eben geborenes Kind bestimmt, das sein Reich nicht auf Gold, sondern auf Liebe aufbaue, ist die Mutter voller Reue. Amahl bietet seine Krücken als Geschenk für das Kind an. Das Wunder geschieht: In diesem Augenblick ist er von seinen Gebrechen geheilt. Er beschließt, mit den Königen zu ziehen, um sein Geschenk dem neuen König selbst zu überbringen. Die Mutter lässt ihn gehen.

Es sangen und spielten: Konradin Seitzer, Susanne Schlegel, James Daniel Frost, Theodor Carlson, Piet Bruninx, Gernot Grünewald und Ruben Wesche, sowie Chor und Orchester des Stadttheaters Hildesheim unter der Leitung von Thomas Dorsch.