„Etwas musikalischer Nachlass, überflüssige absolute Musik“
III. 
 Der Untertitel „Studie für 23 Solostreicher“ (Anmerkungen)

  • Brief vom 8. März 1945: Briefwechsel Strauss-Schuh, S. 77.
  • Brief vom 10. Mai 1945: Briefwechsel Strauss-Schuh, S. 80.
  • Theodor W. Adorno: Adorno, 100. Geburtstag, S. 604. – Es gibt zwei ähnlich betitelte Aufsätze Adornos zu Strauss: „Richard Strauss – zum 60. Geburtstage“ und „Richard Strauss – zum 100. Geburtstag“. Der bedeutendere und viel rezipierte ist der zweite – wunderbar zu lesen, wenn man z.B. an so etwas Spaß hat: „Wie das gehobene deutsche Restaurant der Epoche kennt Straussens Musik eine Wein- und eine Bierabteilung.“ (S. 579)
  • effektvollen Einsatz der unterschiedlichen Spieltechniken: Strauss hatte schon als Achtzehnjähriger für seinen Geigenlehrer Benno Walter ein Violinkonzert geschrieben, in dem er eine genaue Kenntnis der Möglichkeiten des Instruments offenbarte. (Nach: https://en.wikipedia.org/wiki/Violin_Concerto_(Strauss), abgerufen am 24.4.2019 um 11.00 Uhr.).
  • Die von Karl Böhm übermittelten Vorgaben des Auftraggebers: Briefwechsel Strauss-Böhm, S. 170. – Die Änderung scheint dem Zürcher Ensemble keine Probleme bereitet zu haben.
  • Gestaltung von Klangflächen: Rued Langgaard komponierte in seiner 1919 (!) veröffentlichten Sphärenmusik vielstimmige diatonische Cluster, für die er den Streicherapparat teilweise solistisch einsetzen musste. Eine Anregung hierzu könnte der Anfang von Strauss’ 1915 uraufgeführter Alpensinfonie, „Nacht“, gegeben haben.
  • schrieb er an Walter Thomas: zit. nach: Kohler, S. 58. – Kohler gibt als Datum den 25. Juni 1944 an – offenbar fehlerhaft, denn das Oboen-Konzert entstand ja erst nach Kriegsende. Nach der Zeittafel von Willi Schuh übersiedelte Strauss im März 1946 nach Ouchy ins Hotel Beau-Rivage und kehrte am 1. Oktober 1946 nach Baden zurück (Briefwechsel Strauss-Schuh, S. 193); von daher meine Angabe „Sommer 1946“. – Walter Thomas war – nach Wikipedia – nach dem „Anschluss“ der Generalkulturreferent von Baldur von Schirach in Wien, und von daher offenbar mit Strauss bekannt.
  • wegen seiner Überzeugung: zit. nach: Ender, S. 283.
  • die phantasievollen Deutungen: Timothy L. Jackson führt für seine m.E. fragwürdige Deutung der Metamorphosen ins Feld, dass Strauss grundsätzlich keine absolute Musik komponiert habe (S. 196 f). Eben dies gilt aber nicht für die Zeit nach 1942, für den „musikalischen Nachlass“; vgl. (außer das Strauss-Zitat) z.B. die benachbarte Bläser-Sonatine oder das Oboen-Konzert. – Im Interesse einer Warnung vor allzu phantasievollen Deutungen verwende ich den Begriff „absolut“ hier etwas schematisch und verweise auf Hermann Danuser: „Nirgends scheint Strauss jener Idee eines ‚inneren Programms‘, eines der Musik selbst innewohnenden, mit Worten bloß akzidentiell faßbaren Programms, welche Mahler in den 1890er Jahren unter Abgrenzung gegen die von Strauss’ vertretene Position entwickelt hatte, nähergekommen zu sein als in diesem Spätwerk.“ (Danuser, S. 260). Einen Versuch, „ein mit Worten nicht sagbares inneres Programm doch zu sagen“ unternehme ich in Kapitel VIII.