Koba tanzt

(zu Musik von Dmitri Schostakowitsch)

 

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„Die Bolschewiki wollten eine neue Gesellschaft erschaffen und träumten vom neuen Menschen, doch Stalins Gewaltherrschaft erstickte diesen Traum im Blut von Millionen. Der Psychopath und Sadist Stalin schuf eine Ordnung des Misstrauens und der Furcht, in der jedermann jederzeit zum Opfer werden konnte.“ (Jörg Barberowski) Diese „Ordnung“ mit den Mitteln der Musik, des Tanzes und des Schauspiels lebendig werden zu lassen, war das Anliegen der etwa einstündigen, gemeinsam mit 16 Schülern und Schülern und der Tanzpädagogin Manon Kalde erarbeiteten Produktion „Koba tanzt“. Die Musik dazu lieferte Dimitri Schostakowitsch, der gleichzeitig Opfer und (widerwilliger) Mitläufer gewesen ist. Für die Aufführung gestalteten wir den kleinen Theatersaal des Gymnasium Andreanum so um, dass der Zuschauerraum den Akteuren gehörte, die Bühne Platz für jeweils 64 Personen bot. Eine Zuschauerin, eine fast achtzigjährige Russin, sagte mir nach der Aufführung in gebrochenem Deutsch, mit Tränen in den Augen: „So ist es gewesen!“

 

(Fotos: Siegfried Baramsky)