„Alle Gestalten sind ähnlich und keine gleichet der andern“
V. 
Die thematischen Gestalten der Metamorphosen (Anmerkungen)

  • Willi Schuh identifizierte 1946 in seinem Uraufführungsbericht: Schuh, Metamorphosen, S. 81 („Wie über die Kontraste hinweg die Hauptthemen durch Substanzgemeinschaft aufeinander bewogen bleiben, zeige die folgende Zusammenstellung der wichtigsten Werkgedanken“.) – Schuh ordnet die Themen zu drei „Hauptgruppen“, lässt das Thema IV (eine bedeutsame melodische Weiterführung von Thema I) weg und bringt von den Themen II, III und V nur die Anfangstakte.
  • Steigerungen gegen Ende des Mittelteils: Die Steigerungskraft des Motivs wirkt schon in T. 171/172, dann aber, immer in den typischen Sequenzierungen aufwärts, nach dem ersten C-Dur-Auftritt von Thema VI und vor allem beim Accelerando T. 384 ff.
  • Die Vielzahl der sich ständig verändernden Themen, Motive, Figuren, Ornamente: Einer terminologischen Abgrenzung der Begriffe Motiv und Thema gehe ich hier aus dem Wege, ebenso einer prinzipiellen Diskussion von „motivisch-thematischer Arbeit“. Julia Liebscher (siehe Literaturverzeichnis) untersucht diesen Begriff ebenso wie „Themenmetamorphose“ , „entwickelnde Variation“ und  „motivische Variation“ im Hinblick auf die Anwendbarkeit bei Strauss und hält fest, dass dieser „über eine Vielzahl motivisch-thematischer Gestaltungs- und Modifikationsformen verfügt, die von Fall zu Fall in die Nähe des einen oder anderen Typus zu rücken oder gegen ihn abzugrenzen wären“ (Liebscher, S. 246). Eben das wird hier, eine gewisse terminologische Unschärfe in Kauf nehmend, für die Metamorphosen versucht.