Anmerkungen und Nachweise zu „Siebenmal Josquin für die einsame Insel“

Die Hörempfehlungen stimmen in Einzelheiten nicht mit den in meinem Beitrag vorgelegten Notenbeispielen überein: Nicht nur die Musikwissenschaftler, auch die Interpreten sind sich, was Textverteilung, Tonartwahl, Vorzeichen angeht, keineswegs einig.
Die benutzten Partituren stammen, wenn nicht anders angegeben oder nicht von mir selbst erstellt, aus dem Vorrat des IMSLP, des International Music Score Library Project: https://imslp.org/wiki/Category:Josquin_Desprez – dort findet sich auch eine erstaunliche Liste der unterschiedlichen Schreibweisen des Namen Josquin Desprez.
Eine wunderbare, akkurate und inspirierende Online-Fundgrube zu Josquin ist https://josquindesprez.com. 

 

Motettenchanson Nymphes de bois
Die deutsche Übersetzung des Molinet-Textes stammt von Kristin Denzer: https://www.cpdl.org/wiki/index.php/Nymphes_des_bois_(Josquin_des_Prez)
Das Copyright der hier in Auszügen verwendeten Partitur liegt bei Les Éditions Outremontaises (2017).

 

Motette Tu solus qui facis mirabilia
Vaya con Dios – Und führe uns in Versuchung  ist ein deutscher Spielfilm des Regisseurs Zoltan Spirandelli. Das Photo aus diesem Film fand ich auf www.kino.de.

 

Motette Ave Maria, Virgo Serena
Hier das Original des von mir etwas frei übersetzten Zitats aus dem unbedingt empfehlenswerten Aufsatz von Alec Ross, zu finden unter https://www.newyorker.com/magazine/2021/06/21/the-musical-mysteries-of-josquin:
The murkiness of his existence notwithstanding, Josquin attained an enduring renown of a kind that no previous composer had enjoyed. In 1502, the Venetian printer Ottaviano Petrucci, the chief pioneer of movable-type music publishing, issued a volume of sacred motets, with Josquin’s four-voice setting of “Ave Maria . . . virgo serena” (“Hail Mary . . . serene virgin”) at its head. The piece must have cast a spell, and the beginning shows why. The highest voice, the superius, sings a graceful rising-and-falling phrase: G C C D E C. Each of the lower voices presents the motif in turn. After it arrives in the bass, the superius enters again on a high C, forming an octave pillar. A second phrase unfurls in similar fashion, then a third, with the voices staggered so that only two move together at a time. Eventually, the scheme changes, the texture thickens, and the descending order of vocal entries is reversed. About a minute in, all four voices coalesce to form a gleaming C-major sonority. The entire opening gives the illusion of breadth and depth, as though lamps have been lit in a vaulted room. Music becomes a space in which you walk around in wonder.
Die empfohlene Interpretation des Ensembles Stile antico ist in der Online-Version dieses Aufsatzes (s.o.) direkt verlinkt.

 

Agnus Dei III aus der Missa Hercules Dux Ferrariae
Hilfreich  war der Beitrag „Von der Somisation zur Messe: ein Prinzip – zwei Lösungen“ von Fabienne Katrin Knittel, in „Die Messen Josquins – Eine Einführung“, herausgegeben von Christine Wiesenfeldt, 2020 im Verlag Königshausen&Neumann erschienen. 
Das längere (von mir gekürzte Zitat) aus dem Brief des Höflings Gian de Artiganova stammt aus dem Josquin-Artikel der deutschen Wikipedia, Dosso Dossis Bildnis des Herzogs aus dem deutschen Wikipedia-Artikel über Ercole I.

 

Gloria aus der Missa Pange lingua
Hilfreich war der Beitrag „Hörbares Gebet – Die Missa Pange lingua“ von David Brößner, in „Die Messen Josquins – Eine Einführung“, herausgegeben von Christine Wiesenfeldt, 2020 im Verlag Königshausen&Neumann erschienen.

 

Chansons Mille regretz und Incessament livré suis à martire
Das Ensemble Stile antico bietet auf YouTube eine wunderschöne Fassung von Mille regretz von Nicolas Gombert für sechs Stimmen.
Unter dem Kurztitel „Incessament“ sind zwei Kompositionen bekannt, Incessament livré suis à martire und Incessament mon povre cueur. Nur die erste scheint tatsächlich von Josquin zu stammen, die zweite gilt als Fehlzuschreibung.