Lautenmusik – die zweite

Dass das kleine Städtchen Füssen, gelegen am Nordrand der Alpen, einst ein bedeutendes Zentrum des Musikinstrumentenbaus war, liegt wohl vor allem in der nahen Verfügbarkeit des Rohstoffes, an Fichte, Ahorn und Eibe, deren Bestände in den Wäldern Nordtirols und des Ammergebirges besonders zahlreich waren. 1562 schlossen sich die Füssener Lautenmacher zur ersten Lautenmacherzunft Europas zusammen; zeitweise arbeiteten in Füssen, das damals etwa 2000 Seelen zählte, bis zu 20 Lautenmachermeister – also jeder hundertste Einwohner. Im 16. und 17. Jahrhundert waren etwa zwei Drittel aller Lautenmacher in Venedig und Padua Füssener Abstammung. (Nach: Wiki)

Heute ist es Zupfinstrumentenbaumeister Urs Langenbacher, der die Füssener Lauten-Tradition hochhält und verkörpert. In seiner Werkstatt im historischen Feuerhaus in der Füssener Altstadt entstehen Gitarren, Mandolinen und eben auch Lauten, wie meine achtchörige Renaissancelaute, einer modernen Interpretation eines Instruments von Hans Frei (dem Schwiegervater, übrigens, von Albrecht Dürer). Das Instrument ist nicht nur eine Augenweide, sondern besitzt auch einen kräftigen und zu unendlichen Nuancierungen fähigen Klang.

Hier geht es zur Webpräsenz von Meister Langenbacher.

 

 

Wenn ich jetzt zwei weitere Lautenstücke veröffentliche, so tue ich das wieder mit dem Hinweis, dass hier nicht ein Profi wie etwa seinerzeit Julian Bream an der Arbeit ist, sondern ein Liebhaber. – Die schöne „Paduana alla Veneziana“ stammt von Hans Judenkünig (etwa 1450 – 1526), die „Courante italica“ aus dem um 1600 entstandenen Nürnberger Lautenbuch.

 

Paduana alla Veneziana

 

 

Courante italica

 

 

Hier geht es zu meinem ersten Beitrag mit Lautenmusik.