Sergej Rachmaninoff: Romanze und Scherzo

Sergej Rachmaninoff hinterließ zwei Streichquartette, die in Programmheften oder auf CD-Covern gern als „Streichquartett Nr. 1“ und „Streichquartett Nr. 2“ gehandelt werden. Beide sind allerdings unvollendete Jugendwerke, die vom Komponisten keine Opuszahlen erhielten und vom ihm auch nicht veröffentlicht wurden. Beide sind nur zweisätzig, beide enthalten einen wunderbaren langsamen Satz. Das Andante molto sostenuto aus dem zweiten Quartett von 1896 (Rachmaninoff war 23 Jahre alt) ist ein Geniestreich, eine düstere Passacaglia über ein eigentlich triviales Tonleitermotiv. Die Romanze aus dem ersten Quartett aus dem Jahr 1888, ein Andante espressivo, wird manchmal abgetan als das Werk eines Sechzehnjährigen, der sich noch nicht von dem übermächtigen Vorbild Tschaikowsky habe lösen können. Beides mag wohl richtig sein – aber die Musik ist wunderschön.

Romanze und Scherzo – Rachmaninoffs „erstes Streichquartett“- hier gespielt von Alexander Bondarenko und Jonas Hartke (Violine), Wolfgang Volpers (Viola) und Chun Yin Pang (Violoncello).

 

Bockhorn Rachmaninov Romanza

 

 

 

A. Markert schrieb:
Die Romanze ist ganz traumhaft schön, zu Herzen gehend! Das ist offenbar die Musik des Primarius Alexander Bondarenko und die anderen fügen sich wunderbar ein. Danke dafür.

W. Ehbrecht schrieb:
Ich wusste überhaupt nicht, dass Rachmaninoff Streichquartette geschrieben hat. Und dann gleich so eins. Dass das die Musik eines Sechzehnjährigen ist, hört man nicht.

A. Schwickert schrieb: 
Die Aufführung der Romanze ist nichts anderes als wunderbar. Ich habe sie mehrfach gehört und könnte schwärmen: Das Spiel packt einen ganz und gar, Herz und Verstand. Bewundernswerte Musiker! Und dann erklingt da eine Musik, die alle Erdenschwere in sich trägt und sie andererseits überwindet, so will es mir scheinen.“

D. Schäfer schrieb:
Der erste Satz gefällt mir etwas besser. Geige und Cello bieten ein klanglich wunderbar ausdifferenziertes Fundament für die transparent geführten Zwischenstimmen.

 

 

 

Es handelt sich um Live-Mitschnitte von einer Konzertreise in Ostfriesland im September 2021. Die beiden Kirchen in Bockhorn und Schillig, in denen wir spielten, sind auf ganz unterschiedliche Weise sehr beeindruckend:

(Fotos: W.V. und Wikipedia)