Bach-Blüten
 
Zum dritten Mal in Folge organisierte der Rotary Club Hildesheim-Rosenstock am Rosenmontag ein Benefiz-Konzert. 2018 gab es den Rosenmozart (hier kann man ihn sich ansehen), 2019 gab es Udo Jürgens mit Vielen Dank für die Blumen (hier dokumentiert), 2020 gab es Bach-Blüten, am 24. Februar 2020, in der Ev. Kirche St. Lamberti in Hildesheim. Die Rosenmontagskonzerte haben also immer etwas mit Blumen zu tun, die „Bach-Blüten“ brachten Musik von J. S. Bach und seiner Familie – meist etwas anders, als man sie kennt. Die Rosenmontagsrede hielt wieder Helmut Aßmann, Ex-Physiker, Erz-Theologe, Doppelköpfler, diesmal unter dem Titel „Lieber Bachblüten als Steintempel?“. Hier kann man seine Rede nachlesen.
 
Hier die Konzertkritik der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung:
 
 
 
Einige Greatest der Greatest Bach-Hits waren dabei, nämlich:
 
 
 
Die Einnahmen aus den „Bach-Blüten“ kommen musikalischen und pädagogischen Projekten in Hildesheim – und in einem Fall etwas weiter weg – zugute. Mit nicht ganz unerheblichen Summen werden die kirchenmusikalische Arbeit in St. Lamberti, das Projekt Audiotherapie und Hörgeschädigtenpädagogik im Musikunterricht am Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Hildesheim, und die Vereine HibeKi e.V. und Arpegio Hildesheim e.V. unterstützt.
 
 
 
 
 

 

Johannes Knoll begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Trompetespielen und entdeckte schon nach einigen Jahren das freie Improvisieren für sich. Er spielte seit 2014 im niedersächsischen Jugendsinfonieorchester mit, aber durch die Begeisterung für das Improvisieren wendete er sich schon bald immer mehr dem Jazz zu und gründete die Band Easy Moving, mit der er 2016 auch den Niedersächsischen Nachwuchswettbewerb Jugend Jazzt gewann. 2016 wurde er mit nur 16 Jahren in das Landesjugendjazzorchester Wind Machine aufgenommen. In den folgenden Jahren spielte er mit verschiedensten Ensembles – von Big Bands über Jazzcombos bis zu klassischen Ensembles – Konzerte in Berlin, Hamburg, Hannover und in anderen Städten Norddeutschlands. Trotz seines Jazzschwerpunktes nahm er 2017 mit einem Blechbläserquintett an Jugend musiziert teil, das den 1. Platz im Bundeswettbewerb belegte. Seit Oktober 2019 studiert er Jazztrompete in Hamburg und ist weiterhin als genreübergreifender Trompeter unterwegs. 
 
 
 
 
„Geboren bin ich in der Nikolausnacht 1998 in Hannover. Schlagzeug- und Marimbaphon-Unterricht hatte ich ab meinem 7. Lebensjahr. Die Familie zog 2011 nach Hildesheim, wo ich meine Schullaufbahn am hiesigen Gymnasium Andreanum fortsetzte.  In den folgenden Jahren verbrachte ich viel Zeit im Musikzweig des Gymnasiums sowie auch an der Musikschule. Nach dem Abitur entschloss ich mich, der Musik weiterhin einen großen Platz in meinem Leben zu geben und begann, nach meinem Freiwilligen Sozialen Jahr am Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Hildesheim, 2018 das Musikstudium an der Musikhochschule Hannover. Dort bin ich nun im 3. Semester im Fächerübergreifenden Bachelor (früher Schulmusik).“ Paul Fritz spielte auf dem Marimbaphon unter anderem das Rondeau und die Badinerie aus Bachs h-Moll-Suite für Marimbaphon und Streicher…
 
 
 
 
 
Chun Yin Pang fing im Alter von fünf Jahren an der Hong Kong Academy for Performing Arts mit dem Violoncello-Spiel an. Er nahm regelmäßig am Hong Kong Music Festival teil, bis er sich 2009 entschied, nach Deutschland zu wechseln. Er studiert seit 2013 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Christiane Aydintan und sammelte in dieser Zeit viele Erfahrungen in verschiedenen Feldern wie Orchester, Kammermusik und Solospiel. Chun Yin Pang spielte bei den Bach-Blüten unter anderem, mit Martin Fritz, das wunderschöne Largo aus Bachs d-Moll-Doppelkonzert.
 
 
 
 
 

Helge Metzner ist Jahrgang 1970 und stammt aus Peine. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Schul- und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Viele Jahre war er nebenamtlich als Organist und Chorleiter in Peine an der Martin-Luther-Gemeinde tätig und leitete außerdem den Städtischen Chor Peine. Neben verschiedenen kirchenmusikalischen Tätigkeiten leitete er das 8. Jugendchorprojekt des Deutschen Sängerbundes. Er absolvierte zahlreiche Orgel- und Chorleitungskurse, unter anderem als aktiver Teilnehmer einen Meisterkurs Kammerchorleitung bei Frieder Bernius. Er komponiert Instrumental- und Vokalmusik, sowie Kantaten und Musicals für Kinderchor. Seit 2011 leitet Helge Metzner Chöre in verschiedenen Grundschulen im Rahmen des „Hildesheimer Modells“. Seit dem Wintersemester 2012/2013 hat er einen Lehrauftrag für Kinderchorleitung an der Universität Hildesheim, vom Sommersemester 2014 bietet er ein Seminar für Stimmbildung an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim an. Helge Metzner ist als Kreiskantor zuständig für den Kirchenkreis Hildesheim im Sprengel Hildesheim-Göttingen. Er eröffnete die Bach-Blüten mit dem Choralvorspiel „Wachet auf, ruft uns die Stimme“.

 

Martin Fritz studierte Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Nach Abschluss des Studiengangs Künstlerische Ausbildung folgte ein Aufbaustudium Advanced Solo Studies an der Guildhall School of Music and Drama London bei Prof. Stefan Popov und Anthony Pleeth (Barockvioloncello). Danach Aushilfen bei verschiedenen Orchestern Norddeutschlands (Oldenburg, NDR Hannover, Hildesheim). Angeregt auch durch Meisterkurse bei Anner Bijlsma bildet die Konzerttätigkeit im Bereich der historischen Aufführungspraxis einen wichtigen Schwerpunkt. Es folgen Engagements bei verschiedenen Ensembles für Alte Musik und seit 2000 die regelmässige Mitarbeit bei Concerto Köln. Eine rege Kammermusiktätigkeit zum Beispiel als Cellist des London Fortepiano Trio und des Marcolini Quartett auf historischen Instrumenten runden das musikalische Schaffen von Martin Fritz ab. Seit 2003 ist er Lehrer für Violoncello und Kammermusik an der Musikschule Hildesheim. Martin Fritz spielte bei den Bach-Blüten unter anderem, mit Chun Yin Pang, das wunderschöne Largo aus Bachs d-Moll-Doppelkonzert.

 

Bernhard Römer wurde 1963 in Worms geboren und erhielt er dort seinen ersten Klavier- und Orgelunterricht. Bereits mit 13 Jahren übernahm er nebenamtlich die Chorleiter- und Organistenstelle an der Lukaskirche Worms. Das Studium führte ihn 1982 an die Würzburger Hochschule für Musik zu Günther Kaunzinger und Gerhard Weinberger (Orgel). Cembalo-Studien unter Elza van der Ven (Würzburg) und Siebe Henstra (Utrecht) schlossen sich an. Ebenso formten Helmuth Rilling (Dirigieren), Jon Laukvik, Marie-Claire Alain und Ludger Lohmann (Orgel) seinen musikalischen Werdegang. 1989 folgte er dem Ruf als Kantor und Organist an die St.-Andreas-Kirche Hildesheim. 1996 übernahm Bernhard Römer zudem die Geschäftsführung des Kulturrings Hildesheim. Seine Tätigkeit als Organist, Cembalist und Kammermusiker umfasst Konzerte mit den von ihm geleiteten Chören und Ensembles sowie Orgelkonzerte im In- und Ausland, die mittlerweile in zahlreichen Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen dokumentiert sind. Bei den Bach-Blüten spielte Bernhard Römer die Toccata und Fuge d-Moll.

 

Frithjof Tergau (Jg. 1968), der einzige musikalische Laie unter den Bachblüten-Solisten, erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Oboist bei Waltraud Jürgens in Hildesheim (1979-1987). Das Medizinstudium und die spätere ärztliche Tätigkeit führten dazu, dass er auch seine musikalische Ausbildung in Göttingen fortsetzte, wo über viele Jahre der Schwerpunkt seiner nebenberuflichen Tätigkeit als Oboist (und auch als Organist) lag. Mit phasenweise reger Konzerttätigkeit, nicht nur in Norddeutschland, wirkte er bisher schon in vielen Ensembles – vom Bläserquintett bis zum Symphonieorchester – und insbesondere als Erster Oboist der Akademischen Orchestervereinigung Göttingen (1990-2006) unter Leitung von Thomas Michael Gribow, in verschiedenen niedersächsischen Laienorchestern, seit 2011 im Collegium musicum Hildesheim, vielfach solistisch, bei Oratorien, Kantaten, kammer-musikalischen und symphonischen Werken von der Barockzeit bis zur Moderne mit. 
Frithjof Tergau ist Arzt und Professor für Neurologie mit Lehrauftrag an der Universität Göttingen. Seit 2006 leitet er als Chefarzt die Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie am St. Bernward Krankenhaus Hildesheim. Bei den Bach-Blüten spielte er Oboe und Oboe d’amore, unter anderem in der Arie „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“. 

 

 

Gesine Frank wurde in Hannover geboren. Dort studierte sie Schulmusik mit Hauptfach Klavier bei Prof. Manfred Heutling. Ihre erste Gesangsausbildung erhielt sie bei Eva Bornemann. Nach dem Examen setzte sie ihre Gesangsstudien privat fort, u.a. bei Prof. Marie-Louise Gilles, Prof. Jörg Straube, Matthias Gerchen und Ruth Freymüller. Neben der langjährigen Mitgliedschaft im Norddeutschen Figuralchor, einem der führenden semiprofessionellen und vielfach ausgezeichneten Kammerchöre in Deutschland,  war und ist sie – vorwiegend im norddeutschen Raum –  im oratorischen Bereich solistisch tätig. Zusätzlich zu ihrer hauptamtlichen Tätigkeit als Musikpädagogin am Gymnasium Andreanum in Hildesheim arbeitete sie, unter anderem, viele Jahre als Stimmbildnerin des dortigen Knabenchores und übernahm im September 2014 die Stimmbildung der Michaeliskantorei Hildesheim. Gesine Frank sang bei den Bach-Blüten die Arie „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“.

 

 

Helmut Aßmann, Jahrgang 1958, verheiratet, zwei Kinder. „Geboren und aufgewachsen in Hamburg. Schule wie üblich. Wehrdienst wie – damals – üblich. Studium der Meteorologie und Physik – hat Spaß gemacht. Arbeit am Max-Planck-Institut für Meteorologie, Spezialgebiet Paläoklimatologie in Hamburg. Hat nicht soviel Spaß gemacht. Dann Wechsel von der Physik in die Metaphysik: Theologiestudium in Göttingen. Pastor in Celle und Munster, Militärpfarrer von 1998 bis 2005 in Munster und Bonn. Personalleiter der Evangelischen Militärseelsorge im In- und Ausland. Wechsel nach Hildesheim als Superintendent des Ev.-luth. Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt. Seit nunmehr vier Jahren in Hannover als Leiter für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Theologen. Wenn‘s nicht ums Leben oder die Theologie geht, dann ums Radfahren, Karneval oder Doppelkopf.“ (Oben findet sich der Link zu Helmut Aßmanns Rosenmontagsrede.)

 

 

Thomas-Michael Gribow wurde in Minden geboren. Nach dem Abitur studierte er Schulmusik, Klavier und Dirigieren in Hannover und München. Nach Engagements an den Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach, am Staatstheater Kassel und am Staatstheater Wiesbaden war er von 1998 bis 2018 als Studienleiter und Kapellmeister am Opernhaus Chemnitz engagiert. Hier dirigierte er Opern, Operetten, Musicals, Ballettabende, Konzerte und tritt als Pianist in Kammermusik- und Liedprogrammen auf. Regelmäßig wird er als Gast an Opernhäuser im In- und Ausland verpflichtet, so als musikalischer Assistent bei den Bayreuther Festspielen, 2017 und 2018 Zusammenarbeit mit dem Nationalen Opern- und Ballett-Theater Sofia (Der Ring des Nibelungen, Parsifal),  2019 mit der Semperoper Dresden (Le Grand Macabre). Bei den Bach-Blüten übernahm er den Continuo-Part zum Beispiel beim Dritten Brandenburgischen Konzert und spielte Klavier beim Tango über B-A-C-H.

 

 

Der russische Geiger Alexander Bondarenko hat bei Adolf Leschinsky, einem Schüler von Carl Flesch, in Charkov/Ukraine und bei Jaroslav Alexandrov, Mitglied des Borodin Quartetts, an der Gnessins Musikakademie in Moskau studiert. Danach wurde er Mitglied des Rachmaninow Quartetts. In seiner 20-jährigen Mitgliedschaft hat das Quartett viele Konzerte gegeben, nicht nur in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, sondern auch im europäischen Ausland, wie z.B. Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Skandinavien, Österreich, Ungarn, Schweiz und Italien, in Konzertsälen wie dem Schauspielhaus, dem Meistersaal, der Französischen Kirche in Berlin, dem Gasteig München und dem Gewandhaus Leipzig. In zahlreichen Konzerten ist er als Solist aufgetreten. An der Musikfachschule in Sotschi erteilte er viele Jahre Geigenunterricht. Im Jahr 2000 wurde er von Präsident Boris Jelzin mit dem Titel „Verdienter Künstler Russlands“ ausgezeichnet. Seit August 2004 lebt Alexander Bondarenko mit seiner Familie in Hildesheim. Neben Engagements am Stadttheater und seiner Tätigkeit als Musikpädagoge im Fach Violine ist er Konzertmeister des Orchesters St. Lamberti Hildesheim, Solist und Leiter des Ensembles „Vivaldi Collegium“ und erster Geiger des Bondarenko-Quartetts. Mit verschiedenen Ensembles konzertiert Bondarenko im In- und Ausland. Alexander Bondarenko war der Konzertmeister der Bach-Blüten.

 

 

Werner  Seitzer wurde in Ellwangen geboren. Nach seinem Musik- und Literatur-Studium in Freiburg und Wien widmete er sich in den anschließenden 45 Berufsjahren vornehmlich dem Musiktheater und der symphonischen Musik. Vorausgegangene Stationen an den Theatern Ulm, Wiesbaden und Aachen führten 1984 zur Verpflichtung als musikalischer Oberleiter ans Stadttheater Hildesheim, welches in der Folgezeit – ungeachtet regelmäßiger Gastdirigate in europäischen Metropolen wie München, Warschau, Stockholm, St. Petersburg und Wien – für ihn das eindeutige Zentrum seines Einsatzes darstellte. Als GMD und Operndirektor wirkte er dann ab 2007 ein Jahrzehnt lang wesentlich an der Konzeption und Konsolidierung  des durch einen Bühnen-Zusammenschluss neu firmierten „Theaters für Niedersachsen“ mit. Anlässlich seiner Verabschiedung zu dessen Ehrenmitglied ernannt, kommen seine neugewonnenen Zeiträume nun vor allem seiner Liebe zur Literatur zugute und zu jeglicher Musik, die „nicht dirigiert zu werden braucht…“ Werner Seitzer spielte bei den Bach-Blüten Präludien und Fugen aus dem „Wohltemperierten Klavier“.